Presseerklärung der Abtei Dormitio B.M.V.
Wir werden nicht aufhören für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden zu beten
Presseerklärung/Media Statement
Presseerklärung der Abtei Dormitio B.M.V.
Jerusalem, 17. Januar 2016
In der Nacht vom Samstag, 16. Januar 2016 auf Sonntag, 17. Januar 2016 mussten wir als Mönche der Dormitio-Abtei eine aggressive Party mit lauter Musik und Sprechchören von jüdischen Rechtsradikalen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft im Bereich des Davidsgrabes ertragen - wie fast jede Nacht von Samstag auf Sonntag seit über drei Jahren.
Heute, am Sonntag um 0:30 Uhr entdeckten einige unserer Studierenden auf ihrem Weg nach Hause mehrere Schmierereien in der dem Davidsgrab abgewandten Seite unseres Klosters, und zwar auf unserer Klostermauer und auf unseren Türen. Es handelt sich dabei um den Bereich unseres Klosters, der bis heute nicht von Polizeikameras überwacht wird, obwohl uns dieses bereits im Sommer 2013 von den israelischen Sicherheitsbehörden versprochen worden ist, nachdem die dort parkenden Autos des Klosters schwer beschädigt und mehrere Hass-Graffitis entdeckt wurden.
Die über 10 Schmierereien, allesamt auf Hebräisch, in verschiedenen Handschriften, von heute Nacht, die sich auch auf den uns gegenüberliegenden Mauern und Türen des Griechisch-Orthodoxen und des Armenischen Friedhofs befinden, lauten in deutscher Übersetzung: "Christen zur Hölle", "Tod den Christen, den häretischen Feinden Israels", "Rache für die Israeliten", "Ausgelöscht sei sein Name".
Mittlerweile wurden diese Schmierereien von der Polizei unprofessionell mit roter und schwarzer Farbe übermalt, wodurch sich der Sachschaden an unserem Gebäude vergrößert hat; viele der Schmierereien sind aber auch weiterhin entzifferbar.
Wir fordern die Sicherheitsbehörden auf, diese Straftat ernst zu nehmen und endlich für eine Verbesserung der Sicherheitssituation auf dem Zion zu sorgen, die seit Sommer 2013 in Aussicht gestellt wurde.
Wir sind dankbar für alle unsere Freunde in Israel, die uns solidarisch beistehen. Wir als Mönche der Dormitio werden nicht aufhören für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden zu beten - und auch für die Täter von heute Nacht, dass der Hass aus ihren Herzen verschwinden möge.
P. Nikodemus Schnabel OSB, Subprior